28.03.2014

Bye Bye Berlin


Meine letzten Stunden in der Hauptstand sind geschlagen. In weniger als 24 Stunden werde ich Berlin verlassen und meine Zelte wieder im Ruhrgebiet aufgeschlagen haben. Genauer gesagt in Gelsenkirchen. "Oh Gott, Gelsenkirchen! Da wohnt die in Wirklichkeit?" seh ich jetzt in Euren Gesichtern geschrieben. Ja, es ist nicht der Traum einer Studentenstadt und ich hoffe meinen Mietvertrag, der bis Ende August läuft, auch nicht verlängern zu müssen. Aber nach acht Monaten Abwesenheit sehe ich meiner Rückkehr sehr positiv entgegen. "Ich freu mich richtig auf Samstag, wenn ich fahre!", zauberte ebenso entsetze Ausdrücke in alle Augen, denen ich das sagte. "Die freut sich darauf, Berlin zu verlassen?" konnte ich ihre Gedanken lesen. Ja Moooment:
Ich freue mich vor allem darauf, endlich wieder bei meinen Mädels zu sein. Mittwochs mit ihnen New Girl zu gucken und bei "wirklich nur zwei Bier" in vollkommener Trunkenheit zu enden. Eine Stadt ist immer so viel Wert wie die Freundschaften, die man dort schließt. Das habe ich schon ganz schnell in Gelsenkirchen gemerkt. Und hier in Berlin wurde ich darin bestätigt. Zwar habe ich hier meinen besten Freund Darwin endlich mal wieder und nach langer Zeit auch halbwegs regelmäßig gesehen Auch Moni, meine ehemalige Mitbewohnerin aus Köln wurde meine Seelenverwandte, wenn es darum ging, über Hipster zu lästern. Genauso meine zweite Mitbewohnerin Tamara. Die habe ich gleich beim Besichtigungstermin ins Herz geschlossen. Aber wenn mal niemand für mich Zeit hatte und ich mich am Wochenende irgendwie alleine in der großen Stadt beschäftigen musste, fühlte man sich dann doch schnell einsam. Deshalb fand ich die diplomatische Formulierung, dass ich mich nicht über meinen Auszug hier, sondern besonders über meinen Wiederkehr nach Gelsenkirchen freue. Home is nunmal where the heart is - da stimmt mir glaub ich jeder zu.
Um nach meinem Zwischenfazit jetzt aber auch mal ein finales Urteil zu der Stadt abzugeben: So richtig eingelebt habe ich mich hier nicht. Fairerweise muss ich eingestehen, dass zwei Monate dazu auch etwas kurz sind, vor allem, wenn einem eigentlich nur die Wochenenden zur Erkundung dienen können. Ich werde weiterhin versuchen, meine berufliche Zukunft in Hamburg oder Köln fortzusetzten, aber sollte es mich wieder nach Berlin verschlagen, werde ich kein Burn-Out vortäuschen, um hier nie wieder hin zu müssen. Obwohl ich aus meinem ersten WG-Zimmer geschmissen wurde und mein Handy irgendwo hier zurücklassen muss, gebe ich der Stadt durchaus eine zweite Chance. Bis dahin hoffe ich, dass Ihr mir trotz Location-Wechsel treu bleibt. Ich bleibe es mir auf jedenfall und freue mich, weiterhin mein Leben hier mit Euch zu teilen. Egal, wo es sich gerade abspielt.



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