18.05.2014

URB Clothing Showroom Opening


Am Samstag eröffnete das Gelsenkirchener Modelabel URB seinen ersten Showroom. In der Bochumer Straße 74 ist das Team um die Gründerinnen Sara und Joe Urbais samt Atelier nun zu Hause. Ich habe die beiden Mädels vor eineinhalb Jahren schon einmal zum Interview getroffen. Damals ging der Hype um ihre "Melting Tights" gerade richtig los. Inzwischen designen die Schwester ganze Kollektionen und werden sogar von Stars wie Hayley Williams - Frontfrau der Band Paramore - getragen. Als ich Sara und Joe das letzte Mal traf, planten sie grad ihren Umzug nach Berlin. Warum der Showroom jetzt doch in Gelsenkirchen steht:
Sara (24) und Joe (21) Urbais

 "In Gelsenkirchen gibt es so zwei Mädels, die richtig verrückt rumlaufen und so Leggins erfunden haben, die aussehen, als würde dir Schleim die Beine runterlaufen." Mit diesen Worten wurde ich durch eine Bekannte auf URB aufmerksam gemacht, die Sara Urbais über Bekannte aus Düsseldorf kennengelernt hatte. Die studierte dort damals Modedesign. In einem Kurs über Textiloberflächen, kam Sara auf die Idee, Kleidungsstücke aus Latex zu fertigen. Bei Experimenten mit Ihrer Schwester Joe entstand auf dem elterlichen Dachboden so die Melting Tights. Das ist eine hautfarbene Strumpfhose, von der ab dem Bündchen bis etwa zu den Knien Latex gegossen wird, sodass es auch im getrockneten Zustand so aussieht, als würde das Material noch schmelzen und das Bein hinunterlaufen. Inzwischen gibt es von URB Tops, Rucksäcke und Röcke aus Latex, sowie eine Männerkollektion. Noch immer machen Sara und Joe fast alles selbst. Nur das Team um die Designerinnen hat sich etwas erweitert. Neben Manager Daniel, gibt es sogar einen Praktikanten. Daniel erzählt mir bei der Eröffnung, wie aus der ehemaligen Apotheke der Showroom entstand. "Wir haben alle Holzvertäfelungen aus den Wänden gerissen und diese neu verputzt. Den Boden haben mir mit Betonfarbe gestrichen."


Im Baumarkt wundere man sich inzwischen nicht mehr über die außergewöhnlichen Wünsche des Teams, so der Manager. Neben zwei Kleiderstangen sind die aktuellen Stücke auf Puppen ausgestellt. Außerdem präsentieren insgesamt sechs Models die Mode auf einem Podest in der Mitte des Raums. "Die Models tragen alte und neue Teile", erklärt Sara. Ein schwarzer Pulli mit dreidimensionalem Druck ist eines ihrer Lieblingsstücke. Auch die grafische Wanddekoration aus Fäden stammt von ihr. "Wir wollen unsere Designs immernoch dreidimensional gestalten oder so wirken lassen", so die 24-Jährige. Als ich die Mädels letztes Jahr im Januar zum ersten Mal traf, wusste ich noch nicht so recht, was ich von den beiden zu erwarten hatte. Ich kannte ihre Bilder von Facebook und darauf sahen sie schon sehr außergewöhnlich aus. Sara wechselt regelmäßig ihre schrille Haarfarbe (aktuell lila-lavendel) und beide tragen große, braune Kontaktlinsen. Trotz ihres ungewöhnliches Stils, sind sie aber total offen und bodenständig. Wie man es von Leuten aus dem Pott nunmal gewohnt ist. Damals waren die Mädels gerade auf der Suche nach einer geeigneten Location in Berlin. Jedoch kamen gleichzeitg so viele Anfragen aus dem Ausland, dass sich die Schwestern für eines der Projekte entscheiden mussten. "Wir haben beschlossen in Gelsenkirchen zu bleiben und auf die Lieferungen nach Taiwan, Tokio und Hong Kong zu konzentrieren, denn der Verkauf geht hauptsächlich übers Internet oder in Boutiquen im Ausland und dann ist es egal, wo wir unseren Sitz haben." Dennoch kamen viele Anfragen von Einkäufern, sich die Designs vor Ort anschauen zu wollen. Deshalb musste ein Showroom her. "Das alte Atelier war schön, aber einfach unpraktisch. Die Mädels haben teilweise auf dem Boden gearbeitet, das geht natürlich nicht", erklärt Daniel. Die alte Apotheke bietet nun genug Platz, die Kleidung auszustellen und dient gleichzeitig als Büro und Atelier.
Was der nächte Schritt des junge Label ist, steht noch nicht fest. Ersteinmal feiern alle den Einzug in den neuen Showroom.



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über deinen Kommentar!